Dritte Mannschaft gewinnt 5:3 in Grünstadt
Wir fuhren mit 3:1 Punkten als leichter Favorit zum Mannschaftskampf der Bezirksliga nach Grünstadt. Diesmal waren die Schachfreunde Hary und Betz verhindert. Dafür waren Thomas Beyer und Ralf Kissel dabei. Wir gewannen etwas glücklich, aber verdient mit 5:3 und können uns in der Tabelle oben festsetzen.
Unglücklich agierte Werner Ullrich an Brett 2 im Philidor, Er verwechselte die Züge und hatte bereits nach 6 Zügen eine Figur weniger. Er spielte noch tapfer weiter und hatte sogar Gegenspiel - aber den Punkt mussten wir abschreiben. Am 1. Brett bekam Karlheinz Vogel die Russische Verteidigung vorgesetzt und in der Variante mit Dame auf e2 wurde nach 13 Zügen Remis vereinbart.
Sehr sicher spielte MF Jan Cerny am 4. Brett als Schwarzer im Abtauschfranzosen. Er gewann taktisch recht schnell eine Figur und ließ nichts mehr anbrennen. Ebenfalls sehr sicher und souverän agierte Ralf Kissel an Brett 8 im Winawerfranzosen gegen Rudi Kirschbaum, der mich freiwillig von meinem Problemläufer befreite und sich auch noch einen Tripelisolani auf der C-Linie bescherte. Das konnte nicht gutgehen und ging es auch nicht. Thomas Beyer musste ebenfalls im Philidor die Qualität geben, aber sein Läuferpaar sorgte für sehr viel Druck. Am Ende einer kampfbetonten Partie kam es zum Remis.
Währenddessen waren zwei weitere Partien beendet. Heinz-Oskar Wild ließ sich nach schöner Partieanlage leider die Dame fangen. Dafür zeigte Dr. Thurner mit Weiß im Sizilianer was er kann. Er gewann im Mittelspiel eine Figur und auch die Partie, Beim Stand von 4:3 war noch Claus Petschick zu Gange. Er stand bedenklich, verteidigte sich aber recht geschickt und sein Gegner verlor etwas die Übersicht. Wir konnten auch diese Partie gewinnen und fuhren so gutgelaunt nach Ludwigshafen zurück.
Vierte zum Saisonende 4,5:1,5 gegen Schifferstadt IV - Ralfs Mannschaftskampfabschiedsgeschenk
Heute ging es in der Kreisliga eigentlich nur darum, unseren Jugendspielern weitere Spielpraxis zu verschaffen und für uns drei Erwachsene, ihrem Hobby zu frönen. Absteigen konnten wir nicht mehr, aber gegen die Schachfreunde aus Schifferstadt liefern wir uns ja oft spannende Duelle. Wir kamen zu einem ungefährdeten 4,5:1,5-Erfolg, der auch noch höher hätte ausfallen können. Zuerst war Bastian Küver mit Weiß an Brett 4 fertig. Er versemmelte eine sehr schöne Partie im Endspiel ins Remis, weil er das Prinzip der zwei Schwächen nicht beherzigte. Aber insgesamt deutlich aufsteigende Form. Dann gewannen Udo Schneekloth und Nikola Gajic sehr souverän mit Weiß an den Brettern 2 und 6. Nikola spielte dabei unorthodox, aber solide. An ihm werden wir noch viel Freude haben. Den Sieg stellte dann Mannschaftsführer Ralf Kissel am Spitzenbrett im Abtauschfranzosen sicher. Eine recht vernünftige Partie. Benjamin Küver hatte an Brett 5 eine wilde Stellung auf dem Brett, konnte aber seinen Gegner im späten Mittelspiel mit einem schönen Mattangriff überlisten. Martin Köbsel war gesundheitlich nicht ganz auf der Höhe und kam daher etwas zu spät ans Brett. In Zeitnot übersah er dann den Gewinn und verlor leider durch Zeit.
In der nächsten Saison werde ich die Mannschaftskämpfe im Badischen für Mannheim 1946 bestreiten. Daher zum Abschied nochmal eine Partie. Nicht glorreich, aber "durchaus in Ordnung" (Hans Kelchner redet oft so).
Kaiser (Schifferstadt IV) - Kissel (SK Lu IV)
1. e4 e6 Ich werde ja langsam aber sicher altersbedingt etwas clooneygrau also "Nescafé - what else?" 2. d4 d5 3. exd? Ambitionslos und mit Weiß zu wenig. exd 4. Sf3 Sf6 In meinen Jugendtagen hätte ich im Uhlmannstyle Ld6 Lg4 Se7 Dd7 0-0-0 mit Angriff am Königsflügel gespielt. Aber Magnus hat in seinen wenigen Französischpartien gezeigt, dass es auch solider geht.
5. Lg5 Le7 6. Lxf6? Gibt ohne Not das Läuferpaar und zieht in der Eröffnung zweimal mit der gleichen Figur Lxf6 7. c4 0-0 8. cxd Dxd 9. Sc3 Da5 richtig und vernünftig. Andere Züge sind nicht besser. 10. Le2 c5? Zu schnell und ungenau. Schwarz will hebeln, was sinnvoll ist, aber zu früh kommt. Sc6, Le6 oder Td8 hätten den Vorteil festgehalten. Jetzt kommt es zur Verflachung. 11. 0-0 cxd4 12. Se4 Sd7?! Der Computer schlägt Le7 oder Td8 vor. Der Doppelisolani scheint nicht so schlimm zu sein. Das wollte ich mir aber nicht geben. 13. Sxf6+ Sxf6 14. Dxd4 Le6?! Sofort Td8 sieht aktiver aus. 15. a3 Tfd8 Der richtige Turm. 16. Dh4 h6 Nicht unbedingt notwendig aber im Sinne der Profilhaxe durchaus ok. 17. b4 Db6 18. Tac1 mit Remisangebot Tac8?! Na ja. Etwas planlos. Positiv gewendet: laviert. 19. h3 Sd5!? Die Großmeister Galdunts und Silman sagen, dass Springer im Idealfall auf der 6. Reihe stehen ceteris paribus. Also muss er umgruppiert werden. Wichtig ist in solchen Stellungen mit Bauern auf beiden Flügeln, nicht mit dem Springer gegen den Läufer sitzenzubleiben. 20. Tfd1 a5 Schwarz steht nur minimal besser, will aber durch Hebel Verwirrung stiften. 21. Dd4?? Will Abtauschen, um Remis zu forcieren, aber das geht kaputt. Dxd4 22. Sxd4 Sc3!! Und der Springer auf der 6. Reihe entscheidet die Partie. Aufgabe in wenigen Zügen.
Erfolgreicher Saisonstart der 4. Mannschaft
Einen erfolgreichen Saisonstart konnte die 4. Mannschaft verzeichnen. Am 1. Spieltag konnten wir zuhause knapp aber verdient mit 4.5:3.5 gegen Mutterstadt IV gewinnen. Am zweiten Spieltag traten wir ersatzgeschwächt auswärts in Bobenheim-Roxheim an. Unser erstes Brett Horst Zielenski musste kurzfristig passen. Schnell stand es 0.5:2.5 gegen uns, da Eric Terboczi und Thomas Keßler aufgeben mussten (wg. Matt bzw. großem Materialverlust). Udo Schneekloth gab in ausgeglichener Stellung seine Partie Remis. Dann ging es aber Schlag auf Schlag. Werner Hary erhielt in schlechterer Stellung ein Remisangebot, das er praktisch nicht ablehnen konnte - 1:3. Dann gewann Martin Koebsel mit den schwarzen Steinen seine Alt-Benoni Partie nach einem schönen Angriff mit allen Schwerfiguren. Norbert Zielenski ließ seinem Gegner nach Ungenauigkeiten im Endspiel keine Chance mehr. Gemeinsam mit Martin Larsch ist er der Topscorer mit 2 Punkten aus 2 Partien. Martin Larsch brachte seine Partie solide nach Hause, nachdem er ein oder zwei Schrecksekunden überstehen musste. Wir hatten den Kampf gedreht und es stand jetzt 4:3 für die 12er. Als letzter kämpfte unser Schach-Ninja Thomas Beyer über die volle Distanz von sechs Stunden mit einer Qualität weniger ums Remis. Am Ende musste er sich aber seinem Gegner geschlagen geben. Nach diesem 4:4 sind wir jetzt überraschend Tabellenführer. fast alle bisherigen Mannschaftskämpfe in dieser sehr ausgeglichenen Liga gingen bislang entweder Unentschieden oder 4.5:3.5 aus!
Eine Perle von Alfons
Zum Thema "lange gegen kurze Rochade" von Schachfreund Alfons Sauer zum Nachspielen...