Buch über Dr. Hermann Weißauer erschienen

Unser Beauftragter für Problemschach im SBRP und im PSB und Träger des GM-Titels im Problemschach, Franz Pachl, hat ein Buch über das Lebenswerk unseres verehrten Schachfreundes Dr. Hermann Weißauer geschrieben, das einer besonderen Erwähnung bedarf.


Unser Schachfreund Weißauer, Ehrenmitglied im Präsidium des Pfälzischen Schachbundes, war viele viele Jahre lang Amtsvorgänger von Franz Pachl. Seit noch viel mehr Jahren war Dr. Weißauer im Problemschach tätig (und ist es auch heute, in hohem Alter noch) und hat viele sehr schöne Schachprobleme geschaffen. Aber nicht nur das. Dr. Hermann Weißauer war in früheren Jahren auch ein ausgezeichneter Partiespieler.

Franz Pachl: Der Weg zum Problemschach-Großmeister

  • Franz Pachl
  • Rochade-Europa 1998
  • 2. Preis
#2 (13+5) GM Franz Pachl
  • 1.Le6? 1.- Kxd4!
  • 1.Lf7? 1.- Kf4!
  • 1.Lg8! (2.De5#)
  • 1.- Kxd4/Kf4 2.Lc5/Sd5#
  • (1.- d2 Dxd2#)

Angefangen hat alles Mitte der 60iger Jahre. Ich ging noch zur Schule und traf mich nachmittags hin und wieder mit meinen Freunden im Willy-Graf-Haus, einer Jugendfreizeitstätte am Ludwigshafener Ruthenplatz. Dort verbrachten wir unsere Freizeit mit Musikhören, Tischtennisspielen und anderen Dingen. Der rührige Leiter der Freizeitstätte hielt den Laden in Schwung und kümmerte sich liebevoll um uns Jugendliche. Eines Tages spielte er eine Partie Schach und ich schaute fasziniert zu. Dieses Spiel zog mich sofort in seinen Bann und es dauerte nicht lange, bis ich auch Schach spielen konnte. Von nun an spielte ich Schach mit Freunden, Bekannten und Verwandten, wann immer sich die Gelegenheit bot. Ich abonnierte eine Schachzeitung, spielte eifrig Partien nach und lernte dabei etwas über Eröffnungen. Ich legte mir eine Reihe von Eröffnungsbüchern zu und begann Fernschach zu spielen, allerdings nur mit mäßigem Erfolg, weshalb ich dieses Kapitel nach ca. zwei Jahren beendete.

Buchveröffentlichungen unserer Problemisten

 

Franz Pachl 60 - Geburtstagsturnier

 

Franz Pachl 60 - Geburtstagsturnier

ISBN 978-3-940531-37-7
84 Seiten, A5, Softcover, 5,00 Euro

ausverkauft (sold out)
Enthält 60 Aufgaben des Jubilars und die Entscheide des Jubiläumsturniers Pachl-60 (Zweizüger, 3-4-Züger, Hilfsmatt, Märchenschach)

Franz Pachl 60 - Geburtstagsturnier

84 Seiten, A5, Hardcover, Schutzumschlag, 20,00 Euro, nicht im Buchhandel erhältlich


Auf 12 nummerierte Exemplare limitierte Hardcover-Ausgabe (inhaltlich identisch mit der Broschüre)

Mehr als 1 Hobby

Franz Pachl: Mehr als 1 Hobby
Eine Zeitreise in Diagrammen und Bildern

ISBN 978-3-940531-12-4

172 Seiten, A5, Hardcover, Schutzumschlag, zahlreiche Farbfotos
24,90 Euro

Bestellen


Miniaturgolf und Problemschach - zwei Hobbys, die Franz Pachl seit Jahrzehnten faszinieren. In seinem neuen Buch lässt er die Jahre 1977 bis 2009 anhand von Erinnerungen, Fotografien und Schachaufgaben lebendig werden. Seine sächsischen Problemfreunde Dieter Müller, Mirko Degenkolbe und Sven Trommler konnte er als Schach-Kommentatoren gewinnen. Ausgewählte problemschachliche Artikel und ein lexikalischer Anhang ergänzen den Band.

Von Peter Sickinger selbst getroffene und kommentierte Auswahl aus seinen zahlreichen, seit 1971 veröffentlichten Schachaufgaben.

Knobeln Sie auch gern?

Franz Pachl: Knobeln Sie auch gern?
376 ausgewählte Schachprobleme von Dr. Hermann Weißauer

 

ISBN 978-3-940531-08-7
238 Seiten, Hardcover, A5, Schutzumschlag, Fadenheftung, Lesebändchen
19,95 Euro

ausverkauft (sold out)


Aus dem problemschachlichen Gesamtwerk von Dr. Hermann Weißauer (geb. 1920) hat Großmeister Franz Pachl 376 Schachaufgaben ausgewählt und sachkundig kommentiert. Die im Buch nachgedruckten Artikel aus der Feder Weißauers belegen dessen unablässige Suche nach neuen, frischen Ideen. Ein Lexikon wichtiger Problemschach-Begriffe, Fotodokumente und Autorenregister runden das gelungene Werk ab.

 

Alle Bücher sind über folgenden Verlag zu beziehen:

Udo Degener Verlag
Stephensonstr. 47
14482 Potsdam

Problem des Monats (1)

Hin und wieder setze ich mich mit Hermann Weißauer beim freitäglichen Besuch unseres Schachklubs ans Brett, aber nicht, um eine Partie zu spielen, sondern um eine Idee für ein Schachproblem zu kreieren. Folgender Gedanke geisterte uns durch den Kopf. Bei einem Dreizüger hat Weiß zwei Probespiele, die Schwarz aber mit seinen Türmen parieren kann. In der Lösung werden die schwarzen Türme so gelenkt, dass sie sich gegenseitig verbahnen, worauf die Probespiele durchschlagen. Ziemlich rasch hatten wir ein viel versprechendes Schema gefunden und ausgearbeitet, die Fertigstellung der Aufgabe erforderte aber noch viel Fleiß und die Mithilfe eines befreundeten Problemisten aus Dresden.

Franz Pachl & Hermann Weißauer

& Sven Trommler

Schach 2008

1.-2. Preis

PDM1

#3 (16+9)

Weiß möchte 1.Sb8? mit der Drohung 2.Sxc6# spielen, was aber noch an 1.- Txb8! scheitert. Ebenso schlägt 1.Tc3? mit der Drohung 2.Tc4# wegen 1.- Txe2! noch nicht durch. Die schwarzen Türme müssen von b8 und e2 weggelenkt werden, und das gelingt mit dem Schlüsselzug 1.d6! und der Drohung 2.Td5+ cxd5 3.c6#. Jetzt ist Schwarz gezwungen, seine beiden Türme nach f5 zu ziehen, um dem wTg5 den Weg zu versperren. Nach 1.- T8f5 ist nun 2.Sb8 (droht 3.Sxc6#) spielbar, da auf die Königsflucht 2.- Ke5 3.Dxg7# folgt, weil der sTf8 in eine Fesselung gezwungen ist und seinem Kollegen auf f2 gleichzeitig den Weg nach f6 versperrt. Analog verläuft 1.- T2f5, worauf Weiß mit 2.Tc3 (droht 3.Tc4#) fortsetzt, die Königsflucht 2.- Kxe4 beantwortet Weiß mit 3.Tg4#, da nun der sTf2 gefesselt ist und seinem Kollegen den Weg nach f4 versperrt. Das Nebenspiel lautet 1.- Le5 2.Sxe5 3.Sxc6# und 1.- Tb8 2.Sxb8 3.Sxc6. Es gibt noch die feine Verführung 1.dxc6?, die aber an 1.- Le5 scheitert, weil 2.Sxe5 wegen Blockade des Mattfeldes c6 nichts bringt. Der Preisrichter bescheinigte unserem Werk große strategische Tiefe zum Thema Fesselungen.

Problem des Monats (2)

Im Herbst 2011 hatte ich eine Idee für einen Dreizüger, die ich Hermann Weißauer zeigte. Es gibt schwarze Linien, die noch durch den eigenen König verstellt sind. Um die Mattdrohung abzuwehren, wird Schwarz gezwungen, diese Linien durch Wegzug oder Verstellung aufzugeben, worauf Weiß dem Schwarzen unter Schachgebot ein Fluchtfeld gewährt mit nachfolgendem Matt auf dem nun nicht mehr unter schwarzer Kontrolle stehenden Feld. Nachdem wir vier Aufgaben mit zwei Varianten bauten, machte ich den Vorschlag, es mit drei Varianten zu versuchen. Hermann war ziemlich skeptisch und äußerte Bedenken, ob das überhaupt gehen könnte. Aber ich hatte schon ein Schema im Kopf, das sich als äußerst vorteilhaft erwies. Mit vereinten Kräften entstand dieser Dreizüger, dem wir gute Chancen auf einen Preis beim Informalturnier der Sächsischen Zeitung einräumen.

Franz Pachl & Hermann Weißauer
Sächsische Zeitung 2011

PdM2 2012

#3    (11+14)

 

Die drei thematischen Linien sind g3-c7, h5-c5 und g7-d4. Wenn diese Linien von Lg3, Th5 und Dg7 aufgegeben werden, lässt die weiße Dame den schwarzen König nach e6 mit nachfolgenden Springermatts auf c7, c5 und d4. Die Schwierigkeit bestand nun darin, dass von drei möglichen Schachgeboten jeweils nur eines möglich sein durfte, was hier sehr schön gelingt.
Der Schlüsselzug lautet 1.Te1! und droht 2.d4+ Ke4 3.Sd2#; 1.- Lxe1 gibt die noch verstellte Linie nach c7 auf und jetzt nur 2.Dd4+! (nicht 2.Dc7+?/Db5+?) Ke6 3.Sc7#; 1.- Sf5 verstellt die Linie des sTh5 und jetzt nur 2.Dc7+! (nicht 2.Db5+?/Dd4+?) Ke6 3.Sc5#; 1.- Dxg6 gibt die noch verstellte Linie nach d4 auf und jetzt nur 2.Db5+! (nicht 2.Dd4+?/Dc7+?) Ke6 3.Sd4#. Die Fesselung des sSc3 ist konstruktionstechnisch nötig, da es sonst Duale in der Drohung und in der Lösung gibt.

Weiß möchte 1.Sb8? mit der Drohung 2.Sxc6# spielen, was aber noch an 1.- Txb8! scheitert. Ebenso schlägt 1.Tc3? mit der Drohung 2.Tc4# wegen 1.- Txe2! noch nicht durch. Die schwarzen Türme müssen von b8 und e2 weggelenkt werden, und das gelingt mit dem Schlüsselzug 1.d6! und der Drohung 2.Td5+ cxd5 3.c6#. Jetzt ist Schwarz gezwungen, seine beiden Türme nach f5 zu ziehen, um dem wTg5 den Weg zu versperren. Nach 1.- T8f5 ist nun 2.Sb8 (droht 3.Sxc6#) spielbar, da auf die Königsflucht 2.- Ke5 3.Dxg7# folgt, weil der sTf8 in eine Fesselung gezwungen ist und seinem Kollegen auf f2 gleichzeitig den Weg nach f6 versperrt. Analog verläuft 1.- T2f5, worauf Weiß mit 2.Tc3 (droht 3.Tc4#) fortsetzt, die Königsflucht 2.- Kxe4 beantwortet Weiß mit 3.Tg4#, da nun der sTf2 gefesselt ist und seinem Kollegen den Weg nach f4 versperrt. Das Nebenspiel lautet 1.- Le5 2.Sxe5 3.Sxc6# und 1.- Tb8 2.Sxb8 3.Sxc6. Es gibt noch die feine Verführung 1.dxc6?, die aber an 1.- Le5 scheitert, weil 2.Sxe5 wegen Blockade des Mattfeldes c6 nichts bringt. Der Preisrichter bescheinigte unserem Werk große strategische Tiefe zum Thema Fesselungen.

Unterkategorien

Youtube Beitrag