Ice Casino

Deutlicher Sieg in Neustadt

Gespielt wurde im 8.Stock des Panorama-Hotels in Neustadt, wer nicht am Zug war konnte sich die Füsse auf dem Balkon vertreten und die schöne Aussicht geniessen. Im Gegensatz zu den vorherigen Runden, die sich relativ zäh gestalteten, lief es diesmal von Anfang an glatt.

Wir erziehlten durch Stefan Simon eine frühe Führung, die wir nicht mehr aus der Hand gaben. Bereits vor der Zeitkontrolle punkteten Andreas Gypser, Stefan Johann und Karlheinz Esswein. Karlheinz stand zwischendurch etwas sehr passiv, zeigte jedoch die gewohnte Zähigkeit und provozierte so den Gegner zum Qualitätsverlust, wonach die Sache bald klar war. Kurz nach der Zeitkontrolle sicherte Reiner Junker mit dem fünften Sieg den Mannschaftserfolg. Er hatte ein feines Bauernopfer gebracht, nach dessen Annahme seine Figuren über zahlreiche Stützpunkte verfügten.

Einige Zeit später legte Andreas Lambert durch eine taktische Wendung im eigentlich ausgeglichenen Endspiel zum 6-0 nach.

Unentschieden gegen Gau-Algesheim

Heute empfingen wir den Vorjahreszweiten Gau-Algesheim, den Ausrichter der diesjährigen Rheinlandpfalzmeisterschaften, in unserem neuen Klublokal. Die Gau-Algesheimer standen komplett, einschliesslich des ukrainischen Grossmeisters Sergei Ovsejevitsch, Nr 350 der aktuellen Weltrangliste, der in der letzten Saison das Kunststück fertigbrachte, acht Punkte aus acht Partien zu holen. Wir hatten Ausfälle zu verzeichnen, konnten aber mit Hans Kelchner und Hermann Krieger auf zwei starke Ersatzmänner zurückgreifen. Vom Ratingschnitt her waren beide Mannschaften annähernd gleichstark (Ludwigshafen 2110, Gau-Algesheim 2105).

Knapper Sieg beim Aufsteiger

In dieser Runde mussten wir auswärts beim Vfr Koblenz spielen, eine relativ junge Mannschaft die im letzten Jahr aufgestiegen war. Es war also ein Duell Absteiger gegen Aufsteiger. Der DWZ-Schnitt der angetretenen Spieler sah uns leicht favorisiert (2083 zu 2042). Nach drei Stunden waren die Partien von Johannes Feldmann und Stefan Erdmann verflacht, zwei Remis waren die logische Folge. Dann ging es noch vor der Zeitkontrolle Schlag auf Schlag : Zunächst kassierten wir an den zwei Spitzenbrettern eine Doppelnull. Reiner Junker wurde im Angriff überrannt, während Andreas Lambert in einer Partie mit ungewöhnlicher Materialverteilung nicht präzise genug spielte. Am Ende opferte der Gegner eine Figur und konnte die schwache Grundreihe zum Sieg nutzen. Den Gegentreffer besorgte Stefan Johann, der das zu optimistische Spiel seines Opponenten in einer eher trockenen Stellung überzeugend bestrafte. Als nächstes punktete Roland Simon, indem er die Rochadestellung seines Gegners aufriss und unabwendbar Matt drohte. Karl-Heinz Eßwein steuerte nach abwechslungsreichem Spiel den vierten Punkt bei. Inzwischen hatte Andreas Gypser in einem eher vorteilhaften Endspiel eine Figur eingestellt, und es sah zu diesem Zeitpunkt nach einem 4-4 aus. Als schon kaum jemand mehr damit rechnete, revanchierte sich sein Gegner indem er einen ganzen Turm stehen liess (Doppelangriff auf König und Turm durch den Läufer). Den Punkt liess er sich dann nicht mehr nehmen, somit Endstand (etwas glücklich) : 5-3. Die Einzelergebnisse wie immer auf den Seiten des SbRP.

Auftaktpartie mit blauem Auge überstanden

Zum Auftakt der Rheinlandpfalzliga bekamen wir mit dem Letztjahresdritten Turm Lahnstein gleich eine schwere Aufgabe zugelost. Dementsprechend zäh ging es los. Erst in der vierten Spielstunde fiehlen die ersten Entscheidungen. An Brett eins war die Partie zwischen Lambert und Dranischnikov aus einem unkonventionellen Mittelspiel in ein ausgeglichenes Endspiel übergegangen - Remis.

Dann ging es Schlag auf Schlag. Karl-Heinz Eßwein nutzte den positionell fragwürdigen Aufbau von Stephan Büchner konsequent aus, während Andreas Gypser den erspielten Materialvorteil ebenfalls verwerten konnte. Dramatisch war es an Brett 8 bei Stefan Simon, dessen jugendlicher Gegner mit der geschlossenen Partieanlage gar nicht zurecht kam und bei schlechter Stellung noch in höchste Zeitnot kam. Wie durch ein Wunder hielt er jedoch dem Druck stand, und schaffte mit 2 Sekunden Restzeit den 40. Zug. Danach stand er immer noch schlechter, konnte die Stellung jedoch verwickeln und sogar noch gewinnen. Stefan Erdmann sah sich an Brett 5 bald einem unangenehmen Königsangriff ausgesetzt. Matt wurde es nicht, aber er landete in einem Turmendspiel mit zwei Minusbauern, das er nicht halten konnte. Damit stand es 2,5-2,5 und in allen drei noch laufenden Partien standen die Lahnsteiner besser. Die Wende kam, als Reiner Junkers Gegner versuchte, seine äussert vorteilhaft stehende Partie mit einem Damenopfer zu beenden. Zwar bekam er dafür zwei Freibauern von denen einer zur neuen Dame wurde, doch konnte Reiner im Gegenzug Dauerschach forcieren. Die zweite kritische Partie war die von Stefan Johann. Er hatte die ganze Zeit eine Stellung mit isoliertem Damenbauern verteidigt, und war nun in einem schlechten Leichtfigurenendspiel gelandet, das er Dank präzisem Spiel und 'falschem' Läufer des Gegners (weisser h-Bauer und weissfeldriger Läufer) Remis halten konnte. Als letztes spielte noch Johannes Feldmann. Auch er war in ein schlechtes Endspiel gekommen und hatte einen Bauern eingebüsst. Angesichts der ungleichfarbigen Läufer zeichnete sich hier allerdings schon früh das Remis ab. Johannes opferte dann noch einen zweiten Bauern um eine uneinehmbare Festung zu errichten. Endstand damit 4-4, für die weitere Saison stehen uns alle Möglichkeiten offen. Die Einzelergebnisse der Runde kann man dem Ergebnisdienst des Schachbundes Rheinlandpfalz entnehmen. Dort sind auch die Rating-Schnitte der angetretenen Spieler entnehmen. Demnach war Lahnstein (2118) gegenüber Ludwigshafen (2089) leicht favorisiert, was den Spielverlauf auch ungefähr wiederspiegelte.