Unentschieden gegen Gau-Algesheim

Heute empfingen wir den Vorjahreszweiten Gau-Algesheim, den Ausrichter der diesjährigen Rheinlandpfalzmeisterschaften, in unserem neuen Klublokal. Die Gau-Algesheimer standen komplett, einschliesslich des ukrainischen Grossmeisters Sergei Ovsejevitsch, Nr 350 der aktuellen Weltrangliste, der in der letzten Saison das Kunststück fertigbrachte, acht Punkte aus acht Partien zu holen. Wir hatten Ausfälle zu verzeichnen, konnten aber mit Hans Kelchner und Hermann Krieger auf zwei starke Ersatzmänner zurückgreifen. Vom Ratingschnitt her waren beide Mannschaften annähernd gleichstark (Ludwigshafen 2110, Gau-Algesheim 2105). Rauchende Köpfe der 1. Mannschaft

Als erster war Stefan Erdmann fertig, er spielte mit Schwarz ein sicheres Remis. Die nächsten Entscheidungen ergaben sich in der Zeitnotphase. Zunächst fiehl Hans Kelchner nach gewohnt solidem Aufbau in einer verschachtelten Stellung einem taktischen Trick zum Opfer. Inzwischen hatte Hermann Krieger die Qualität gegeben, dafür aber mit 2 Bauern gute Kompensation. Die Partie mündete in ein wildes Zeitnotgefecht, bei dem keiner der Kontrahenten mehr die Züge mitschrieb. Dabei verlor Hermann einen seiner Mehrbauern, das dann entstandene Endspiel war verloren. Den Gegentreffer landete Roland Simon, der es sich mit seinen Figuren auf den gegnerischen Felderschwächen gemütlich gemacht hatte.

Damit stand es nach der Zeitnotphase 1,5 - 2,5. An Brett eins war Andreas Lambert nach passivem Eröffnungsspiel in ein schlechteres Endspiel geraten, hier setzte sich die grossmeisterliche Technik seines Gegners kurze Zeit später durch. Stand : 1,5-3,5 für Gau-Algesheim.

D.h. nun durfte nicht mehr viel schief gehen. Für den Anschlusstreffer sorgte Reiner Junker. Er hatte ein besseres Endspiel mit zwei Läufern gegen Turm und einen Bauern erreicht und verstärkte systematisch seine Stellung bis zum Gewinn.

Stefan Johann war aus einer optisch guten Mittelspielstellung in einem Endspiel mit Minusbauer gelandet, wobei alle Bauern auf einer Seite waren, gute Remischancen also. Zeitweise sah es etwas kritisch aus, aber schliesslich hielt Stefan die Stellung im Leichtfigurenendspiel zusammen.

Als letztes lief nun, beim Stand von 3-4 gegen uns, die Partie von Jochen Bruch. Seine Gegner hatte etwas ungestüm angegriffen und war auf den dabei entstandenen Felderschwächen sitzengeblieben. Die Partie gestaltete sich äusserst zäh, zunächst hatte Jochen die Qualität mehr, dann ein Endspiel mit Mehrbauer aber passivem König. Am Ende hatten beide Seiten nur noch fünf Minuten Restbedenkzeit. Inmitten einer Zuschauertraube startete Jochen einen Angriff auf gegnerischen Läufer, was den Gau-Algesheimer dazu brachte, seine Zeit auf zwei Minuten ablaufen zu lassen. Schliesslich lief er noch in eine Springergabel, was die Partie sofort beendete. Endstand : 4-4.

Die Einzelergebnisse wie immer auf den Seiten des SbRP.