Mannschaftspokal 2012 Runde 2
Heute, am Morgen nach der 100-Jahr-Feier, empfingen wir in der zweiten Runde des Rheinlandpfalz-Mannschaftspokals die starken Pirmasenser, einer unserer Konkurrenten in der Rheinlandpfalzliga. An den hinteren Bretter spielten Roland Simon gegen Frank Scherer und Andreas Lambert gegen Andreas Stock relativ früh remis. Es hatten sich symmetrische Bauernstellungen ergeben, was zu frühem Figurentausch und Verflachung des Spiels führte. Man hatte allerdings den Eindruck, das hier für Pirmasens etwas mehr drin war.
An Brett 2 war Stefan Erdmann mit allen verfügbaren Bauern auf den gegnerischen König losgestürmt. Unter Qualitätsopfer konnte er grossem Raumvorteil erringen und zudem noch die h-Linie öffnen. Commercon verteidigte sich jedoch zäh, und am Ende verrechnete sich der Ludwigshafener in unklarer Stellung, was zum schnellen Zusammenbruch führte.
Damit blieb nun noch die Partie von Andreas Gypser, der trotz Minusbauer nun unbedingt gewinnen musste. Für den bereits früh geopferten Bauern war sicherlich Kompensation da, aber wie er das gewinnen sollte, war den Zuschauern lange Zeit unklar. Weller stürmte zudem noch am Damenflügel mit seinen Bauern vor, um die Rochadestellung Gypser's aufzureissen. Im Verlaufe dessen gewann er einen zweiten Bauern, der allerdings verdoppelt war. Das Ganze ging ins Endspiel über, wo der Ludwigshafener über die deutlich aktiveren Figuren verfügte, insbesondere über einen starker Läufer auf e5, der das ganze Brett beherrschte. Gypser verbesserte seine Stellung Stück für Stück immer weiter, bis Weller sich nur noch durch ein Figurenopfer zu helfen wusste. Hier kam nun der Läufer e5 ins Spiel, der die Freibauern am Damenflügel hielt, g7 deckte und gleichzeitig auf c3 Mattdrohungen unterstützte. Am Ende verwandelte Gypser zuerst und setzte den gegnerischen König matt.
Damit ging der Kampf 2-2 aus, aber aufgrund der Berliner Wertung, die vordere Bretter höher gewichtet, sind wir eine Runde weiter.
Mannschaftspokal 2012 Runde 1
Heute startete der Mannschaftspokal von Rheinlandpfalz mit 12 Mannschaften, d.h. in der Vorrunde gab es 4 Begegnungen und 4 Freilose. Wir hatten etwas Lospech und bekamen ein Auswärtsspiel beim SC Heimbach-Weis/Neuwiedt, d.h. ein starker Gegner (Aufsteiger in die Rheinlandpfalzliga) und eine weite Fahrt. Die Rheinländer verzichteten auf ihr Spitzenbrett IM Boidman, traten aber ansonsten mit 4 Spielern aus der ersten Mannschaft an und waren vom DWZ-Schnitt leicht favorisiert (2153 gegen 2133).
Die erste Entscheidung fiehl an Brett 4. Hermann Krieger zeigte sich weiterhin gut in Form, und überrollte den Pirc-Aufbau von Christian Fink mit einer Bauernwalze. Als nächstes gewann Reiner Junker an Brett 3 gegen FM Thomas Roos. Roos hatte im Zentrum ein zumindest optisches Übergewicht erreicht, was Reiner (gemäss einer alten Strategie-Faustregel) durch Spiel am Flügel konterte. Während im Zentrum kein Durchkommen war, entwickelte sich das Flügelspiel zu einem unparierbaren Mattangriff. Den Siegpunkt holte Andreas Gypser am Spitzenbrett. In einer Sizilianischen war den Damenflügel-Angriff von Lukas Winterberg trotz vollen Figureneinsatzes ins Stocken geraten. Danach wurde er abwechselnd am Königsflügel und im Zentrum attackiert, bis es kein Gegenmittel mehr gab. In der letzten noch laufenden Partie hatte Andreas Lambert gegen IM Kertesz ein wenig Glück. Es ging relativ schnell ins Endspiel, wonach Kertesz lange Zeit am Drücker war. Kurz vor dem Sieg übersah er eine Mattwendung, und musste ins Remis durch Zugwiederholung einwilligen. Damit haben wir den Kampf 3,5-0,5 gewonnen und können uns auf die nächste Runde freuen.
Sieg zum Abschluss der Rpf-Liga
Die Schlussrunde der Oberliga und der Rheinlandpfalzligen wurde in diesem Jahr von der TSG Mutterstadt durchgeführt, und zwar in der Nähe unseres alten Spiellokals in der Leuschnerstrasse. Wir hatten die Chance, durch einen hohen Sieg an Pirmasens vorbei zu ziehen und den zweiten Platz zu belegen. Die Aufstiegsfrage war leider schnell geklärt, weil Remagen II kampflos 8-0 gewann und damit uneinholbar Erster war.
Das lief etwas unglücklich, denn der VfR-SC Koblenz verfuhr sich aufgrund eines Missverständnisses bezüglich des Spielortes, und kam erst kurz nach Ablauf der erlaubten halben Stunde Verspätung an. Bitter für Koblenz, da sie den langen Weg umsonst gefahren sind und nach dieser Niederlage auch noch absteigen werden.
Unser Kampf lief ungewohnt glatt. Nach ca. zwei Stunden nahmen Johannes Feldmann und Stefan Johann die Remisangebote ihrer Gegner an, da sie sich in ihren Stellungen unwohl fühlten. Mit 6,5/9 hat Stefan damit den ersten Brettpreis an Brett 4 geholt. Zu diesem Zeitpunkt stand Karl-Heinz Esswein bereits ziemlich gut, die anderen Bretter waren mehr oder weniger unklar. Es folgten Remisen von Jochen Bruch, Andreas Lambert und Reiner Junker. Den ersten vollen Punkt fuhr dann letztlich souverän Karl-Heinz Esswein ein. Ersatzmann Hermann Krieger stand lange etwas besser, in Zeitnot wickelte der Gegner dann in ein hoffnungsloses Turmendspiel ab. Damit hatten wir die 4,5 Punkte und da Pirmasens sogar verloren hatte, war der zweite Platz gesichert. Am Ende setzte Andreas Gypser noch einen drauf, indem er durch eine taktische Wendung einen Bauern und die Partie gewann. Endstand damit 5,5-2,5.
Die Veranstaltung war professionell organisiert, lief zügig ab und bot die Gelegenheit, Auf- und Abstiegsduelle in 3 Ligen mitzuverfolgen. Aus der zweiten Rheinlandpfalzliga werden die Schachfreunde Mainz aufsteigen, die Absteiger aus der Oberliga gehen alle in die Saarlandliga. Damit wird es in der nächsten Saison nach dem momentanen Stand keinen so klaren Favoriten geben, wie Remagen es in dieser Saison war. Als Tabellenzweiter ist unser Ziel für die nächste Saison natürlich klar.
Schnelle Entscheidung
Am Zeitumstellungs-Sonntag empfingen wir die Mannschaft von Landskrone, die aktuell den 9.Tabellenplatz belegt und sich somit im Abstiegskampf befindet, während wir unsere theoretischen Aufstiegschancen wahren wollten. Beide Mannschaften spielten mit einem Ersatzspieler, wir waren Ratingmässig leicht favorisiert (Schnitt von 2096 gegen 2046).
Die Entscheidungen fiehlen diesmal schnell. Nach gut anderthalb Stunden hatte Patrick Sieber, der stärkste Spieler von Landskrone, mit Weiss gegen Jochen Bruch so gar nichts aus der Eröffnung geholt. Die Stellung war verflacht, und so bot er Remis an, was Jochen annahm. Nach zwei Stunden das nächste Remis : Reiner Junker forcierte den Damentausch, um den gegnerischen Angriff einzudämmen, und nahm das darauf folgende Remisangebot an. Es folgte ein Remis von Andreas Gypser, der in einer langen Theorievariante keinen Vorteil erreichen konnte. Minuten später folgte der erste volle Punkt : Johannes Feldmann hatte aufgrund der besseren Leichtfigur etwas Vorteil, als der Gegner eine taktische Wendung übersah. Kurz danach gewann Stefan Johann, und Andreas Lambert nahm das Remisangebot seines Gegners zum 4-2 für Ludwigshafen an. Zwar stand Roland Simon zu diesem Zeitpunkt bedenklich, doch Stefan Simon hatte gegen den Nachwuchsspieler Lucas Worth Zeit- und Stellungsvorteil. Nach 3 Stunden bereits punktete Stefan, wodurch der Mannschaftskampf mit 5-2 entschieden war. Roland Simon konnte sein schlechtes Endspiel danach nicht mehr halten, Endstand um 13:15 damit 5-3. Somit können wir mit ein wenig Hoffnung in die Schlussrunde gehen.