Auftaktpartie mit blauem Auge überstanden
Zum Auftakt der Rheinlandpfalzliga bekamen wir mit dem Letztjahresdritten Turm Lahnstein gleich eine schwere Aufgabe zugelost. Dementsprechend zäh ging es los. Erst in der vierten Spielstunde fiehlen die ersten Entscheidungen. An Brett eins war die Partie zwischen Lambert und Dranischnikov aus einem unkonventionellen Mittelspiel in ein ausgeglichenes Endspiel übergegangen - Remis.
Dann ging es Schlag auf Schlag. Karl-Heinz Eßwein nutzte den positionell fragwürdigen Aufbau von Stephan Büchner konsequent aus, während Andreas Gypser den erspielten Materialvorteil ebenfalls verwerten konnte. Dramatisch war es an Brett 8 bei Stefan Simon, dessen jugendlicher Gegner mit der geschlossenen Partieanlage gar nicht zurecht kam und bei schlechter Stellung noch in höchste Zeitnot kam. Wie durch ein Wunder hielt er jedoch dem Druck stand, und schaffte mit 2 Sekunden Restzeit den 40. Zug. Danach stand er immer noch schlechter, konnte die Stellung jedoch verwickeln und sogar noch gewinnen. Stefan Erdmann sah sich an Brett 5 bald einem unangenehmen Königsangriff ausgesetzt. Matt wurde es nicht, aber er landete in einem Turmendspiel mit zwei Minusbauern, das er nicht halten konnte. Damit stand es 2,5-2,5 und in allen drei noch laufenden Partien standen die Lahnsteiner besser. Die Wende kam, als Reiner Junkers Gegner versuchte, seine äussert vorteilhaft stehende Partie mit einem Damenopfer zu beenden. Zwar bekam er dafür zwei Freibauern von denen einer zur neuen Dame wurde, doch konnte Reiner im Gegenzug Dauerschach forcieren. Die zweite kritische Partie war die von Stefan Johann. Er hatte die ganze Zeit eine Stellung mit isoliertem Damenbauern verteidigt, und war nun in einem schlechten Leichtfigurenendspiel gelandet, das er Dank präzisem Spiel und 'falschem' Läufer des Gegners (weisser h-Bauer und weissfeldriger Läufer) Remis halten konnte. Als letztes spielte noch Johannes Feldmann. Auch er war in ein schlechtes Endspiel gekommen und hatte einen Bauern eingebüsst. Angesichts der ungleichfarbigen Läufer zeichnete sich hier allerdings schon früh das Remis ab. Johannes opferte dann noch einen zweiten Bauern um eine uneinehmbare Festung zu errichten. Endstand damit 4-4, für die weitere Saison stehen uns alle Möglichkeiten offen. Die Einzelergebnisse der Runde kann man dem Ergebnisdienst des Schachbundes Rheinlandpfalz entnehmen. Dort sind auch die Rating-Schnitte der angetretenen Spieler entnehmen. Demnach war Lahnstein (2118) gegenüber Ludwigshafen (2089) leicht favorisiert, was den Spielverlauf auch ungefähr wiederspiegelte.