Klare Niederlage in Gau-Algesheim

Zum Auswärtsspiel in Gau-Algesheim mussten wir diesmal aufgrund eines für uns ungünstigen Termins mit 3 Ersatzleuten antreten, wobei wir noch das Glück haben, über eine äusserst spielstarke Ersatzbank zu verfügen. Da die erste Mannschaft noch Aufstiegschancen besass, durften wir uns bei der am gleichen Tag spielenden zweiten Mannschaft bedienen, was diese natürlich stark geschwächt zurücklies. Hier nochmal Dank an die Zweite und an die Ersatzspieler, die ein Heimspiel gegen ein weites Auswärtsspiel getauscht haben.

Der Verlauf des Kampfes passte zum regnerischen Wetter, es lief einfach nicht viel zusammen, auch wenn die ersten Entscheidungen erst nach über 3 Stunden Spielzeit fiehlen.
Stefan Johann wurde von Hans-Jürgen Koch in einer starken Partie positionell überspielt. Koch verschaffte sich Raumvorteil, drängte Stefan am Damenflügel zurück und schwenkte dann rasch auf den Königsflügel um die Partie zu entscheiden.
Etwas unglücklich agierte Roland Simon gegen das Gau-Algesheimer Nachwuchstalent Björn-Benny Bauer. In der Eröffnung wickelt Roland günstig ab und bekam am Ende Turm und 3 Bauern für zwei Figuren. Im Laufe der Partie gab er seinem Gegner jedoch mehr und mehr Spiel, und verlor am Ende noch.
Für den Anschlusstreffer sorgte Johannes Feldmann, der mit den schwarzen Steinen spielend seinen Gegner Jörg Weyerhäuser am Damenflügel mit einer Bauernwalze geradezu überrollte - zumindest schien es dem unbedarften Beobachter so. Mit 2,5/3 ist Johannes damit unser Top-Scorer.
Auf den nächsten Sieg mussten wir lange warten. An Brett 1 hatte Jochen Bruch mit dem ukrainischen Grossmeister Sergei Ovsejevitsch eine fast unlösbare Aufgabe. Jochen kam gut aus der Eröffnung und hielt lange Zeit dagegen. Dann übersah er eine verborgene taktische Finesse, die dem Grossmeister zunächst Druckspiel und dann ein besseres Endspiel verschaffte. Hier lies der abgebrühte Ovsejvitsch natürlich nichts mehr anbrennen.
Andreas Lambert an Brett 3 stand nach der Eröffnung trotz der weissen Steine recht passiv und musste Felderschwächen um seinen König herum verteidigen. Durch ein Qualitätsopfer in der Zeitnotphase verschaffte er sich etwas Luft. Dabei wanderte sein König, von der schwarzen Dame verfolgt, von g2 bis nach e6. Erstaunlicherweise war dem König nicht beizukommen, und sein Gegner Felix Kling tauschte die Damen. In dem Endspiel hatte Andreas dann zwar die Qualität weniger, dafür jedoch zwei Mehrbauern. An einer Stelle wäre die Partie dann, wie GM Ovsejewitsch in der Analyse zeigte, sogar zu gewinnen gewesen. Die verborgene Feinheit war dem Ludwigshafener entgangen, in der Partie wurden die verbliebenen Bauern getauscht und es ging Remis aus.
Hans Kelchner hatte in der Eröffnung einen ärgerlichen Fehler gemacht, wofür er den Rest der Partie aufgrund struktureller Schwächen leiden musste. Er landete in einem passiven Turmendspiel, dass er trotz hartnäckiger Gegenwehr nicht halten konnte.
Gerhard Wetzel bekam es mit dem erfahrenen Aleksandr Korsunsky zu tun. Der Gegner überlegte bereits am zweiten (!) Zug eine ganze Weile, wählte einen seltenen Aufbau und erreichte in einer Stellung mit entgegengesetzten Rochaden gutes Spiel. Gerhard verteidigte sich konzentriert und bekam Gegenspiel, was jedoch verebbte als er dem Damentausch zustimmte. Heraus kam ein Leichtfigurenendspiel Springer gegen Läufer, wobei Korsunsky mit dem Läufer die stärkere Leichtfigur hatte und sich am Ende durchsetzte.
Als letztes spielte unser Senioren-Rheinlandpfalzmeister Hermann Krieger. Eine scharfe Drachenvariante endete in einem guten Endspiel, das Hermann am Ende (beide hatten nur noch wenige Minuten) gegen Marius Friedrich zum Sieg führte. Der Endstand : 2,5-5,5 für Gau-Algesheim.


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