Spielbetrieb
Zwölfer in Frankfurt
Am vergangenen Wochenende, genauer gesagt vom 31.07. bis zum 3.08., lockte das über 7 Runden ausgespielte 17. Karl-Mala-Gedenkturnier 329 Schachfreunde (223 im A-Open) in den Frankfurter Stadtteil Griesheim (nicht zu verwechseln mit Griesheim bei Darmstadt und der dort ansässigen Zweitligamannschaft).
Die Spielern ab 1500 DWZ offen stehende A-Gruppe wurde nach Buchholz von Alexander Donchenko gewonnen, dem jüngsten Mitglied der DSB-Prinzengruppe. Der Wertungssieg des jungen IMs fiel recht souverän aus: nach der fünften Runde übernahm er die alleinige Führung und wurde erst in der Schlussrunde von GM Vitaly Kunin und IM Alexander Maier abgefangen, die ebenfalls auf 6 Punkte kamen.
In der an der Spitze ziemlich dünn besetzten B-Gruppe nahmen 106 Spieler mit einer DWZ von nicht mehr als 1699 Punkten teil, und auch hier wurde der Turniersieg von zwei Spielern mit 6 Punkten geteilt: Der Lahnsteiner Senior Michael Sefeloge blieb einen halben Buchholzpunkt vor dem Wiesbadener Wiedereinsteiger Markus Reinisch.
Aus unserem Verein nahmen zwei Spieler am A-Open sowie ein weiterer am B-Open teil:
Julius Muckle (4/7) zeigte sich gut in Form und agierte gewohnt zäh. So konnte er in der zweiten Runde den gut 150 DWZ-Punkte höher angesiedelten Karsten Wanie aus einem eigentlich etwas schlechteren Leichtfigurenendspiel heraus besiegen und frühzeitig die Weichen für einen guten Turnierausgang stellen.
Ich (J.F.) spielte sogar ein ausgezeichnetes Turnier und erzielte 5 Punkte. Zwar verlor ich gegen den späteren Turniersieger in der zweiten Runde nach eigentlich günstig verlaufener Eröffnung durch einen Einsteller recht schnell, aber gegen die wertungsschwächeren Gegner konnte ich mich sämtlich durchsetzen und kam auf 3/4. Mein nicht besonders verdienter Sieg in Runde 5 erwies sich dann als ausschlaggebend für einen geglückten Turnierverlauf. Am letzten Tag konnte ich morgens eine gefährdete Stellung durch aktives Spiel retten, wonach ein Sieg in der letzten Runde ausreichend gewesen wäre, um in die Preisränge zu gelangen. Im "Namensduell" gegen Thomas "Feldtmann mit dt" gab es auch in der Tat Stellen im Endspiel, an denen ich in Vorteil kommen konnte. Am Ende jedoch war es an mir, im Turmendspiel 4 gegen 3 das Remis zu sichern. Dadurch kam ich immerhin noch unter die ersten zwanzig.
Im B-Open erwischte Richard Muckle mit 3/3 einen guten Start, aber dann lief nicht mehr viel. Die abschließenden 4/7 kosteten ihn angesichts der Gegnerschaft sowie seines hohen K-Faktors über 20 DWZ.
Die Veranstalter verfügten mit dem Saalbau Griesheim über einen exzellenten Austragungsort und ermöglichte ausgezeichnete Spielbedingungen. Die Einzeltische und Holzbretter für sämtliche Paarungen dürften Seltenheitswert besitzen. Unter diesem Gesichtspunkt kann das Turnier vorbehaltlos empfohlen werden. In der Mittagspause etwas essen gingen die meisten Teilnehmer zum wenige Meter entfernten Italiener. Für kleinere Einkäufe befand sich auf der anderen Straßenseite ein Discounter.
Ich blieb auch noch den Montag und nutzte die Zeit bis zur abendlichen Abreise, um mir die Frankfurter Innenstadt und ihre Sehenswürdigkeiten genauer anzusehen, sowie für einen Abstecher zum Main-Fest am Frankfurter Mainufer.