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Portrait Wolfgang Krug

 

Wolfgang Krug †

Im Juni 1999 verlor der Schachklub Ludwigshafen 1912 seinen Ehrenvorsitzenden, langjährigen Vorsitzenden und Schachorganisator: Wolfgang Krug starb nach langer schwerer Krankheit im Alter von 69 Jahren.

20 Jahre (1972 - 1992) leitete Krug die Geschicke des Klubs und führte ihn in dieser Zeit zu einem der größten in der Pfalz. Er bleibt vor allem als Förderer des Schachspiels, der Jugend und als unermüdlicher Organisator in Erinnerung. Es war daher nicht überraschend, daß sich zahlreiche Mitglieder zur Trauerfeier auf dem Ludwigshafender Hauptfriedhof einfanden.

Erinnerungen wurden dabei wach. An überregionale Turniere in Ludwigshafen, deren geistiger Vater und organisatorischer Motor Wolfgang Krug war. Das wohl herausragende war 1987 die Ausrichtung des 56. Pfälzischen Schach­kongresses mit 400 Teilnehmern in Ludwigshafen anläßlich des 75jährigen Bestehens des SK Ludwigshafen 1912. Daneben war er acht Jahre lang als Materialwart im Pfälzischen Schachbund (PSB) engagiert. 1987 wurde ihm die Ehrennadel in Silber des PSB verliehen.

 

Unter Krugs Ägide wurde es den Mitgliedern "seines Klubs" möglich, die Kräfte mit Schachfreunden in Frankreich oder Rußland zu messen. Organistor Krug ließ sich von keinen Grenzen beirren, auch wenn eiserne Vorhänge ihren Charakter bestimmten.

Vermutlich weil er selber erleben mußte, welche Wunden die Feindseligkeiten unter Völkern schlagen können. Der am 9. Februar 1930 geborene Wolfgang verlor mit zwölf Jahren seinen Vater, der im Zweiten Weltkrieg in Nordafrika fiel. Mit Fleiß und Zähigkeit organisierte er sein Leben. Nach einer Ausbildung in der Landwirtschaft, arbeitete er als Gehilfe im Weinbau und in Baumschulen. An den Abenden bildete er sich weiter zum Gartenbauingenieur. In den späten 50er Jahren lernte er seine Frau kennen, eine Verbindung, die erst der Tod schied.

 

In den frühen 60er Jahren sicherte sich die Stadtverwaltung Ludwigshafen das organisatorische Talent von Wolfgang Krug. Bald unterstanden ihm die Unterhaltung von Kleingartenanlagen und der Friedhöfe. Eine Arbeit, an der er bis zu seiner Pensionierung Freude hatte.

Es war seine Verbindung zur Stadtverwaltung, die es ihm ermöglichte, dem Klub Räume eines ehemaligen Volksbads zu besorgen. Den Umbau und die Einrichtung organisierte er selbst. Dabei verstand er es, die Mitglieder zu motivieren, tatkräftig mitzuhelfen, um Kosten zu sparen. So entstand das heutige Domizil, das seinen Namen führt: Wolfgang-Krug-Heim. So bleibt nicht nur den Mitgliedern ein Mensch in Erinnerung, der mit seiner bestimmenden und zugleich freundlichen Art den Klub zur Blüte führte.