Veranstaltungen im Jubiläumsjahr

Noch lange nicht Schachmatt - Schachklub Ludwigshafen feiert hundertjähriges Jubiläum

„Ein Verein, der auf 100 Jahre im Sport zurückblicken kann, stellt sich selbst ein vorbildliches Zeugnis aus.“ So fasst Sportbürgermeister Wolfgang van Vliet die Situation in der Festschrift des Vereins zum Jubiläum zusammen. Die „Zwölfer“, wie der Schachklub Ludwigshafen 1912 e.V. in Schachkreisen genannt wird, haben am Samstag, den 28.6. ihr einhundertjähriges Bestehen in ihrem eigenen Vereinsheim in der Luitpoldstraße in Friesenheim gefeiert. Van Vliet übermittelte die Grüße der Oberbürgermeisterin Frau Dr. Eva Lohse und hob hervor, dass die Stadt stolz sein könne, solch einen renommierten Schachverein vorweisen zu können. Er übergab dem 1. Vorsitzenden, Dr. Andreas Gypser, den Ehrenteller der Stadt Ludwigshafen. Der Vizepräsident des Sportbundes Pfalz, Herr Walter Benz, lobte ebenfalls das Engagement des Vereins und überreichte die Ehrenurkunde für 100 Jahre hervorragende Verdienste um den Sport sowie die Ehrenplakette des Landessportbundes Rheinland-Pfalz, verbunden mit den Grüßen der Präsidentin Karin Augustin. Es schlossen sich Reden des Ortsvorstehers, Professor Carlo Saxl, des Präsidenten des Pfälzischen Schachbundes Bernd Knöppel und des Sportkreisjugendleiters Thorsten Michael Schulz an. Der Archivar des Vereins, Herr Rudolf Arnold, erhielt, neben lobenden Worten des Bürgermeisters noch den Ehrenteller des Pfälzischen Schachbundes für seine Chronik der Jahre 1912 bis 1945.

Vereinsmitglieder sorgten für musikalische Intermezzi in Form eines Sextetts (Akkordeon, Gitarre, Mandoline, Flöte) von Mozart bis zur Zitherballade.

Dr. Andreas Gypser hob hervor, dass der Verein mit über 110 Mitgliedern, sechs Mannschaften im regulären Ligabetrieb, einer Jugendmannschaft und zwei Seniorenmannschaften sehr gut dastehe. Die großen Erfolge der fünfziger und siebziger Jahre, als man um die deutsche Meisterschaft mitspielte, seien heute nicht mehr realistisch, da bis in die fünfthöchste Spielklasse Spieler für ihre Einsätze bezahlt würden. Die Zwölfer hingegen haben sich immer als reiner Amateurverein verstanden („Wir zahlen nix!“), der ausschließlich auf dem ehrenamtlichen Engagement seiner Mitglieder aufbaut. Die 1. Mannschaft spielt momentan in der 1. Rheinlandpfalzliga und strebt den Wiederaufstieg in die Oberliga (dritthöchste Spielklasse) an. Im deutschen Viererpokal („DFB-Pokal im Schach“) habe man in den letzten 10 Jahren dreimal eine Zwischenrunde ausgerichtet und so Weltklasseschachspieler nach Ludwigshafen gebracht.

Dr. Gypser bedankte sich bei allen Helfern der letzten Jahrzehnte, sei es im sportlichen, sei es im organisatorischen Bereich, wie beispielsweise der Umbau des neuen Vereinsheims im letzten Jahr vorbildlich zeige. Die Senioren des Vereins sind deutschlandweit als sehr spielstark bekannt, aber auch das wöchentliche Jugendtraining, an dem 20 Jugendliche teilnehmen (verbunden mit Einzeltraining), die Bedeutung des Problemschachs (Dr. Hermann Weissauer und Großmeister Franz Pachl sind hier zu nennen) und des Fernschachs – Fernschachweltmeister Ullrich Stephan war langjähriger Zwölfer, sowie die Ausrichtung der Europameisterschaft 2011 im Shogi (japanische Variante des Schachs) zeigen die Vielfältigkeit des Vereins.

Die über 70 Mitglieder, Angehörige und Freunde durften sich anschließend am Büffet sowie den musikalischen Darbietungen des Parkfeststars 2012 und Vereinsmitglieds Marc Motzer erfreuen.

Am nächsten Morgen wurde im deutschen Viererpokal übrigens der Mannschaftskampf gegen Pirmasens gewonnen und am Samstag, den 30.6. findet im Rahmen der Jubiläumsveranstaltungen eine Simultanveranstaltung an 30 Brettern mit dem ehemaligen Weltklassespieler Großmeister Vlastimil Hort im Ernst-Bloch-Zentrum statt. Beginn ist um 13 Uhr mit einem kurzweiligen Vortrag zu dem alle Schachfreunde herzlich eingeladen sind.

Ralf Kissel

 

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Jubiläums-Simultan mit GM Hort

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Ergebnisse Seniorenmeisterschaft SBRP 2012

Stadtmeisterschaft 2012

Walzmuehle2012

Hort gewinnt 14 zu 6,5

Hort Simultan Abschlusstabelle