Heisses Finale

Am heissesten Wochenende des Jahres empfingen wir die Mannschaft von Siershahn zum Finale des Rheinlandpfalzpokals. Die Siershahner hatten im Halbfinale die hoch favorisierte Zweitligamannschaft von Koblenz geschlagen, insofern waren wir vorgewarnt.

Es ging gut los, da Andreas Gypser ab Brett 4 das Königsgambit von Christian Jahnke regelrecht auseinandernahm. Im 14.Zug übersah der Rheinländer ein vernichtendes Schachgebot, zwei Züge später gab er auf.

Zu diesem Zeitpunkt sah es an Brett 1 schon stark nach remis aus. Florian Schlünss hatte gegen Jochen Bruch einen wenig ambitionierten Aufbau gewählt, bei dem in der Regel Weiss das "bessere" Remis hat. Jochen bot dann auch remis an, der Gegner fragte seinen Mannschaftsführer und bekam sinngemäss die Antwort : "Spiel mal weiter, du hast doch hier 'eh nichts besseres zu tun.". Also ging die Partie weiter.

Die Partien an Brett 2 und 3 entwickelten sich gut für uns : Andreas Lambert konnte einen Bauern gewinnen, wofür sein Gegner Pascal Grzeca ein wenig Aktivität am Königsflügel bekam. Reiner Junker profitierte von einem groben Fehler des nominell stärksten Siershahners Klemens Zimmermann und gewann die Qualität und einen Bauern. Allerdings waren die verbliebenen Figuren des Siershahners äusserst aktiv und hatten sich auf Reiners Felderschwächen ausgebreitet - eine unangenehm zu spielende Stellung.

Um die Zeitkontrolle herum wurde es dann langsam dramatisch. Jochen stellte einen Bauern ein, wonach eine leicht zu haltende Stellung in eine etwas schwerer zu spielende Stellung verwandelt wurde. Dank ungleichfarbiger Läufer waren die Remischancen aber noch intakt.

Schlimmer lief es an den anderen Brettern. Andreas Lambert verteidigte sich zu passiv und kam in einen immer stärker werdenden gegnerischen Angriff. In leichter Zeitnot erlaubte er dann das Eindringen des schwarzen Springers auf f2, wonach die Partie taktisch entschieden war. Zeitgleich lief es bei Reiner Junker ähnlich : Klemens Zimmermann öffnete den Königsflügel und bekam starken Angriff. Reiner hätte die Dame geben müssen, wonach die Partie vermutlich remis ausgegangen wäre, in Zeitnot konnte er das jedoch nicht korrekt berechnen. Am Ergebnis des Mannschaftskampfes hätte es aufgrund der Berliner Wertung auch nichts geändert. So ging auch diese Partie an Siershahn und es stand 1:2 gegen uns.

Nun bekam Jochen ein Remisangebot (die Stellung war dann auch remis), und da er absolut keine Gewinnchancen hatte musste er notgedrungen annehmen - 1,5-2,5 für Siershahn, die Überraschungsmannschaft des diesjährigen Pokals.

 

Zumindest sind wir erneut für die Bundesebene qualifiziert, die im Januar gespielt werden wird.